Berliner Musikschulforum

[ucm]

Beschluss des Kollegiums der Musikschule Reinickendorf auf der Vollversammlung am 16.4.2012

Das Lehrerkollegium der Musikschule Reinickendorf hält die Verträge auf Basis der neuen Ausführungsvorschriften über Honorare der Musikschulen (AV Honorare MuS) für nicht unterschriftsfähig.

Insbesondere sind folgende geplante Änderungen nicht hinnehmbar:
1) An die Stelle der Monatshonorare treten Einzelstundenhonorare. Die zukünftig erforderliche Einzelabrechnung führt zu Verlusten (geschätzter Verlust: 3%),weil die Feiertage herausfallen. Das bedeutet
für die Lehrer finanzielle Einbußen und einen ungeheuren bürokratischen Abrechnungsaufwand für jede Einzelstunde. Es ist nicht möglich, einen Leistungsnachweis zu erbringen.

2) Alle künftigen Honorarerhöhungen für die Musikschullehrer können zukünftig um mehr als ein Jahr verschoben werden.

3) Erscheint ein Schüler entschuldigt nicht zum Unterricht, verliert der Lehrer seinen Honoraranspruch, wenn der Unterricht nicht nachgegeben wird, obwohl der Schüler das volle Entgelt zu zahlen hat.

Wir schließen uns hiermit den Mitgliedern der Gewerkschaft ver.di sowie den Lehrerkollegien von mindestens 6 Berliner Musikschulen – Spandau, Pankow, Lichtenberg, Schöneberg, Steglitz/Zehlendorf und Friedrichshain Kreuzberg– an, die sich bereits mehrheitlich gegen die neuen Ausführungsvorschriften und damit gegen neue Verträge auf deren Basis ausgesprochen haben.

Das Kollegium ist sich darin einig, dass der Entwurf der AV über Honorare der Musikschulen (AV Honorare MuS) nicht nur ein einzelnen Punkten, sondern als Gesamtkonstrukt abgelehnt wird.

Wir fordern stattdessen:
Lehrkräfte an Musikschulen überwiegend in Arbeitsverhältnissen zu beschäftigen und für arbeitnehmerähnliche Lehrkräfte einen Tarifvertrag abzuschließen, der die massive Prekarisierung von gut ausgebildeteten MusikerInnen aufhält.
Für Mutterschutz, Kündigungsschutz und die pünktliche Anpassung der Honorare an das Niveau der Angestellten!