Beschluss des Lehrer-Kollegiums der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg
"Das Lehrerkollegium der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg hat auf der Vollversammlung am 17. Februar 2012 einstimmig beschlossen, neue Honorarverträge auf der Basis des vorliegenden Entwurfs der neuen Ausführungsvorschriften über Honorare der Musikschulen („AV Honorare MuS“) nicht zu unterzeichnen.
Insbesondere sind folgende geplante Änderungen nicht hinnehmbar:
1. An die Stelle der Monatshonorare treten Einzelstundenhonorare. Die zukünftig erforderliche Einzelabrechnung führt zu Verlusten (geschätzter Verlust: 3%), weil die Feiertage herausfallen. Das bedeutet für die Lehrer finanzielle Einbußen und einen ungeheuren bürokratischen Abrechnungsaufwand für jede Einzelstunde.
2. Alle künftigen Honorarerhöhungen für die Musikschullehrer können zukünftig um mehr als ein Jahr verschoben werden.
3. Erscheint ein Schüler nicht zum Unterricht, verliert der Lehrer seinen Honoraranspruch, obwohl der Schüler das volle Entgelt zu zahlen hat. Speziell dieser Punkt sorgt für Unmut.
Wir schließen uns hiermit den Mitgliedern der Gewerkschaft ver.di sowie den Lehrerkollegien von mindestens 4 Berliner Musikschulen (Pankow, Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf) an, die sich bereits mehrheitlich gegen die neuen Ausführungsvorschriften und damit gegen neue Verträge auf deren Basis ausgesprochen haben.
Das Kollegium ist sich darin einig, dass der Entwurf der „AV Honorare MuS“ nicht nur in einzelnen Punkten, sondern als Gesamtkonstrukt abgelehnt wird.
Wir fordern stattdessen:
1. Lehrkräfte an Musikschulen überwiegend in Festanstellung zu beschäftigen!
2. Für Honorarkräfte einen Tarifvertrag abzuschließen, der die massive Prekarisierung von gut ausgebildeten MusikerInnen aufhält!
3. Mutterschutz, Kündigungsschutz und die pünktliche Anpassung der Honorare an den Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst!"