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Bericht z. Fachgespräch der Bündnis 90/Grünen (03/12)

Di 6. Mär 2012, 23:20

Am 27.02.2012 fand im Bundestag auf Einladung von Agnes Krumwiede, Sprecherin für Kulturpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, ein Fachgespräch zur Situation der Musikschulen unter dem Titel „Musikschulen nachhaltig stärken – Situation der Lehrkräfte verbessern“ statt.

Mit mehr als 100 Gästen widmete sich die Gesprächsrunde auch der sozialen und wirtschaftlichen Lage von Lehrkräften an Musikschulen. Darüber hinaus wurde diskutiert, inwiefern der Bund zur Qualitätssicherung der privaten und öffentlichen Musikschulen beitragen kann und welche Initiativen von Bundesseite erfolgen sollten, um den sozialen und finanziellen Status von Honorarlehrkräften insgesamt zu stärken.

In ihrer Begrüßung betonte Agnes Krumwiede die Rolle des Bundes als Impulsgeber und als Initiator von Rahmenbedingungen zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage im Bereich Musik und erwähnte, dass Festanstellungen an öffentlichen Musikschulen in anderen Nachbarländern wie Österreich die Regel und nicht eine Ausnahme seien wie in Deutschland.

Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, verwies in seinem einführenden Referat unter anderem auf die zentrale Bedeutung musikalischer Bildung. Längst seien viele Instrumental- und Gesangslehrkräfte Teil des „Künstler-Prekariats“, ein modernes „Tagelöhnertum“ in diesem Bereich dürfe nicht weiter hingenommen werden.
Im Anschluss präsentierte Beate Müller-Gemmeke MdB, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte der Grünen Bundestagsfraktion, Vorschläge zur Verbesserung der Stellung von Honorarlehrkräften, unter anderem betonte sie eine notwendige Überarbeitung der Kriterien für die sogenannte Scheinselbstständigkeit.

In der darauffolgenden Podiumsdiskussion, die von Agnes Krumwiede moderiert wurde, stellten sich Prof. Ulrich Rademacher, stellv. Vorsitzender Verband deutscher Musikschulen (VdM), Stefan Gretsch, Vorsitzender Fachgruppe Musik der Vereinten Dienstleitungsgesellschaft (ver.di), Andrea Fink, Geschäftsführerin Tonkünstlerverband Bayern e.V. sowie Michael Moch, 1. Vorsitzender Bundesverband deutscher Privatmusikschulen (bdpm), den Fragen des Publikums und der Moderatorin. Die Fachleute präsentierten zudem ihre Vorstellungen und Konzepte zur Verbesserung der Situation von öffentlichen und privaten Musikschulen sowie der dort beschäftigten Lehrkräfte.
Der Vorschlag, sich im Rahmen einer Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz (KMK) umfassend mit dem Thema Musikschulen zu befassen, stieß auf breite Zustimmung. Es herrschte Einvernehmen darüber, dass die komplexe und diffizile Problematik im Spannungsfeld zwischen öffentlichen und privaten Musikschulen nicht in einem einzigen Fachgespräch geklärt werden könne. Eine Arbeitsgruppe oder runder Tisch sollte als Zielsetzung die Entwicklung eines Forderungskatalogs haben, in welchem beispielsweise Honoraruntergrenzen und ein Prozentsatz für das Verhältnis von Honorarlehrtätigen und Festangestellten an Musikschulen festgelegt werden könnte.
Auch die Verständigung über Finanzierungsmodelle von öffentlichen Musikschulen sollte Ziel eines solchen Gremiums sein, zur Debatte steht dabei auch der Vorschlag des VdMs zur „Drittelfinanzierung“. Notwendig ist ebenfalls eine Einigung auf Möglichkeiten für eine intensivere Unterstützung privater Musikschulen und Lehrkräfte.
Kontrovers diskutiert wurde das Zertifizierungsmodell des Tonkünstlerverbandes Bayern sowie das Gütesiegel „Mitglied im bdpm“ des Bundesverbandes Privater Musikschulen als „Qualitätsgarantie“ pädagogischer und künstlerischer Qualifikation.

In ihren Schlussworten kündigte Agnes Krumwiede eine parlamentarische Initiative zum Thema an, die gemeinsam mit allen Anwesenden und anderen Betroffenen unter Verwendung entsprechender digitaler Beteiligungsformate wie Etherpad entworfen werden solle, um möglichst viele der konsensual abgestimmten Vorschläge mit einfließen zu lassen.

Quelle: Agnes Krumwiede, http://www.agneskrumwiede.de

Di 6. Mär 2012, 23:20

Re: Bericht z. Fachgespräch der Bündnis 90/Grünen (03/12)

So 25. Mär 2012, 00:55

Dazu auch ein Radiobeitrag vom Bayrischen Rundfunk in der ARD-Mediathek:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9658284
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